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Forschungsprojekt "REACT4MED"

Inclusive Outscaling of Agro-ecosystem REstoration ACTions FOR the MEDiterranean

 

Laufzeit

3 Jahre (Mai 2022 - April 2025)

 

Hintergrund

Bodendegradation und Wüstenbildung sind eine große Bedrohung für die Gegenwart und Zukunft der ariden und semiariden Agrarökosysteme im Mittelmeerraum. Langfristige anthropogene Einflüsse auf Wald- und Agrarflächen (z. B. Klimawandel, Urbanisierung und Übernutzung von Ressourcen) in Verbindung mit weiteren Faktoren bedrohen Ökosysteme, Wasser und Böden gleichermaßen. Infolgedessen sind die von der Land- und Forstwirtschaft getragenen Lebensbedingungen instabil, was in den Mittelmeergemeinden Armut verschärft und Migration fördert.

 

Das REACT4MED-Projekt

Ziel des vom PRIMA-Programm (Partnership for Research and Innovation in the Mediterranean Area) finanzierten REACT4MED Projekts ist es, eine nachhaltige Land- und Wasserbewirtschaftung zu unterstützen, die Degradation von Böden aufzuhalten und so die Lebensgrundlagen in der Mittelmeerregion zu verbessern. Um degradierte Flächen und Böden nachhaltig wiederherzustellen und schließlich die Neutralität der Bodendegradation (Ziel 15.3 für eine nachhaltige Entwicklung) zu erreichen, müssen Lösungen gefunden werden, die nicht nur unter Umweltaspekten wirksam, sondern auch sozial verträglich und wirtschaftlich tragfähig sind.

REACT4MED geht davon aus, dass groß angelegte und wirksame Bodensanierungsmaßnahmen robuster sind und eine dauerhafte Wirkung haben, wenn bei der Umsetzung bewährter Verfahren alle gesellschaftlichen Akteure einbezogen werden. Aus diesem Grund verfolgt REACT4MED zwei konzeptionelle Richtungen: Einerseits führt ein Top-Down-Ansatz breit angelegte Konzepte und Methoden ein, mit einem Fokus auf kosteneffiziente gute Praktiken gegen die Degradation von Land, Wasser und Agrarökosystemen sowie gegen physische Anfälligkeiten. Gleichzeitig wird ein Bottom-up-Multi-Akteur-Ansatz verwendet, um diese breit angelegten Konzepte und Methoden zu verfeinern und das Projekt in lokalem Wissen und Netzwerken vor Ort zu verankern. Dies wird dazu beitragen, Hindernisse für eine Ausweitung der ermittelten Wiederherstellungspraktiken zu überwinden.

Dazu bringt das Projekt REACT4MED ein interdisziplinäres Team von Forscher*innen und Fachleuten aus zehn Organisationen (Universitäten, Forschungsinstitute und ein KMU) aus Griechenland, Italien, Deutschland, Zypern, Israel, Spanien, Marokko und der Türkei zusammen. Es hat sieben Pilotgebiete in Heraklion (GR), Stornara und Tarra Apulia (IT), im Troodos-Gebirge (CY), Bethlehem von Galiläa (IL), Cànyoles (ES), Merchouch (MO) und Menemen (TR).

Das PRIMA REACT4MED Projekt wird von der Hellenic Mediterranean University (HMU) koordiniert, unter der Leitung von Prof. Dr. Thrassyvoulos Manios, Vizerektor, und Dr. Ioannis Daliakopoulos, Assistenzprofessor am Fachbereich Landwirtschaft. 

 

Die Universität Osnabrück in REACT4MED: Die Rolle der Arbeitsgruppe Ressourcenmanagement

Ein Team der der Arbeitsgruppe Ressourcenmanagement am Institut für Umweltsystemforschung und am Institut für Geographie leitet das integrative Arbeitspaket der Ecosystem Restoration Living Labs (ERLLs). Dieses Arbeitspaket moderiert den partizipativen Prozess zur Initiierung, Bewertung, Demonstration und Diffusion der angepassten Wiederherstellungsmaßnahmen in der landwirtschaftlichen Praxis und stellt die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis dar. In den ERLL wird ein partizipativer Ansatz entwickelt, um die Stakeholder bereits zu einem frühen Zeitpunkt in das Projekt einzubeziehen. Ziel ist es, die Relevanz des im Laufe des Projekts geschaffenen Wissens zu stärken. Als solche dienen die ERLL als Brücke zwischen den Stakeholdern der Pilotgebiete und den Wissenschaftler*innen sowie als Inkubator für die Erprobung der Wirksamkeit und Übertragbarkeit bewährter landwirtschaftlicher Wiederherstellungsmaßnahmen. Unter Verwendung eines Multi-Akteur-Ansatzes werden Stakeholder und Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen in den Pilotgebieten in die Analyse bezüglich der Umsetzung der guten Praktiken eingebunden. Weiterhin wird eine Methodik für partizipative Bewertungen entwickelt und umgesetzt. Zu guter Letzt werden capacity building Aktivitäten umgesetzt, um die Ergebnisse einschließlich der als erfolgreich identifizierten landwirtschaftlichen Wiederherstellungsmaßnahmen zu verbreiten und deren Einsatz zu fördern.

Das Projekt REACT4MED (Grant Agreement No. 2122) wird von PRIMA finanziert, einem von Horizont 2020 unterstützten Programm.

Mehr Informationen finden Sie auf der Projektwebseite: www.react4med.de oder kontaktieren Sie Evelyn Lukat (evelyn.lukat@uos.de) oder Raissa Ulbrich (raissa.ulbrich@uos.de).